Der Therapeutische Einsatz von Cannabis
Cannabis enthält eine Vielzahl aktiver Verbindungen, die auf den menschlichen Körper wirken können. Die beiden bekanntesten sind Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD). Diese und weitere Phytocannabinoide interagieren mit einem körpereigenen Regulationssystem, um ihre Effekte zu entfalten. Dennoch ist die Wissenschaft noch längst nicht am Ende: Viele Fragen zur Wirkweise und Zusammensetzung sind bislang nicht abschließend geklärt.
In der medizinischen Verwendung spielen vor allem die Arten Cannabis sativa und Cannabis indica eine Rolle, ebenso wie zahlreiche Kreuzungen (Hybride). Diese unterscheiden sich u. a. in ihrem Profil der Inhaltsstoffe. Insgesamt wurden über 600 chemische Verbindungen in Cannabispflanzen identifiziert, etwa 180 davon gehören zu den Cannabinoiden — darunter u. a. THC und CBD. Die höchsten Konzentrationen dieser Wirkstoffe findet man vorrangig in den Blüten und Spitzen der weiblichen Pflanzen. Je nach gewünschtem Effekt spricht man häufig gezielt solche Sorten an, die einen hohen Anteil des gewünschten Wirkstoffs (z. B. THC oder CBD) aufweisen — oder solche, die THC kaum enthalten.
Der menschliche Körper besitzt Rezeptoren, an die Cannabinoide andocken können — sowohl körpereigene (Endocannabinoide) als auch pflanzliche. Die zwei Haupttypen sind:
Diese Rezeptoren sowie die körpereigenen Liganden bilden zusammen das sogenannte Endocannabinoid-System — ein körpereigenes Regulierungssystem, das viele physiologische Prozesse mitverantwortet, unter anderem:
Über die Regulation von Neurotransmittern schützt das System Nervenzellen vor Überstimulation. Während CB1 primär im Nervensystem verortet ist, findet sich CB2 häufiger in Immunzellen. (Siehe auch: Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin zur Decarboxylierung)
Kognitive Fähigkeiten
Emotionale Regulation
Bewegungskoordination
Körperhaltung
Schmerzempfinden
Herz-Kreislauf-System
Atemwege
Verdauungstrakt
Fruchtbarkeit
Cannabinoide in der Pflanze liegen zunächst größtenteils als nicht wirksame Carbonsäuren (z. B. THCA) vor. Erst durch Erhitzen — ein Prozess, der Decarboxylierung genannt wird — entstehen THC und CBD in ihrer aktiven Form.
THC kann an CB1 und CB2 binden und über weitere Signalwege wirken:
Viele Nutzer berichten zusätzlich von verstärktem Appetit, gesteigertem Wohlbefinden, intensiveren Sinneswahrnehmungen und — je nach Dosis — veränderter Konzentration oder Euphorie.
Im Gegensatz zu THC ist CBD nicht oder kaum psychoaktiv — es aktiviert CB1 kaum. Es wirkt vielmehr über CB2 und verschiedene andere Rezeptor- bzw. Botenstoffwege.
Einige zentrale Wirkungen von CBD:
Durch diese Eigenschaften kann CBD die Verträglichkeit von THC-haltigen Cannabisprodukten verbessern. Studien zeigen, dass Kombinationen aus THC und CBD synergistisch wirken können, z. B. in Schmerztherapie und neuroprotektiven Prozessen.
Neben THC und CBD existieren weitere Phytocannabinoide, wie CBG, CBC, CBN oder CBDV. Diese sind weniger erforscht, deuten aber in präklinischen Studien auf entzündungshemmende und neuroprotektive Eigenschaften hin.
Zudem spielen Terpene und Flavonoide eine wichtige Rolle: Sie verleihen Aroma, Geschmack und Farbe — und können gemeinsam mit Cannabinoiden den sogenannten Entourage-Effekt ausbilden, das heißt: eine verstärkte Wirkung im Zusammenspiel aller Bestandteile gegenüber isolierten Verbindungen. Dennoch braucht es weitere Forschung, um Potenziale gezielt zu nutzen.
Cannabis-basierte Arzneimittel werden oft gut toleriert, aber Nebenwirkungen sind nicht ausgeschlossen. Die Ausprägung hängt stark von Dosis, individueller Empfindlichkeit und Zusammensetzung ab.
Typische Nebenwirkungen (auch in Studien zu medizinischem Cannabis beobachtet) sind:
In seltenen Fällen berichten Menschen von stärkeren Symptomen wie Depression, Wahnvorstellungen oder Halluzinationen.
Auch das Cannabinoid-Hyperemesis-Syndrom — eine wiederkehrende, schwer bekämpfbare Übelkeit bei chronischem Konsum — kann auftreten.
Außerdem kann es zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen — insbesondere bei Arzneimitteln, die über Leberenzyme (z. B. CYP450) verstoffwechselt werden. Daher ist eine engmaschige ärztliche Begleitung bei Einnahme vieler Medikamente essenziell.
Als Faustregel gilt: niedrig beginnen, langsam steigern — um sowohl den Nutzen zu maximieren als auch das Risiko unerwünschter Wirkungen zu minimieren.
Kiefernstraße 2
40233 Düsseldorf
Unsere ÖFFNUGSZEITEN
Test Your Buds:
Mo-Sa, ab 12:00 Uhr
Telefonische Unterstützung und Beratung unter:
Di-Fr, 09:00 - 16:00 Uhr
oder per E-Mail unter:
Kiefernstraße 2
40233 Düsseldorf
Unsere ÖFFNUGSZEITEN
(hier klicken)
Telefonische Unterstützung und Beratung unter:
oder per E-Mail unter: